Montag, 16. August 2021

Coppicing-Pflanzung strotzt vor Vitatlität

Die Coppicingpflanzung befindet sich nunmehr in der 10.Vegetationsperiode. Auch wenn nicht mehr alle Gehölze vorhanden sind (verloren gegangen sind inzwischen Magnolia obovata und Liriodendron tulipifera) und in einigen Ecken noch immer bodendeckende Stauden Probleme haben, funktioniert das Konzept in der Gesamtheit. Der jährliche Rückschnitt lässt bei den Gehölzen bislang keinerlei Vitalitätsverlust erkennen. Durch die weitgehende Fokussierung auf Blattfarben und Texturen, denen Blütenfarben nur "beigestellt" sind , wirkt die Pflanzung von Juni bis November konstant, obwohl sie in dieser Zeit mit dem beeindruckenden Höhenwuchs eine erhebliche raumwirksame Dynamik besitzt.

Im Frühjahr erfüllen Narzissen (Narcissus-Hybriden) und Waldhyazinthen (Hyacinthoides hispanica) noch immer ihre farbkräftige Überbrückungsfunktion. Im Sommer und Herbst bilden Phlox (Phlox amplifolia), großblättrige Funkien (Hosta-Hybriden), Kerzenknöterich (Bistorta amplexicaulis) und Weidenblättrige Staudensonnenblumen (Helianthus salicifolius) eine Reminiszenz an traditionelle Sraudenpflanzungen. Für den Winteraspekt sorgen neben farbigen Rinden von Weide (Salix alba) und  Hartriegel (Sorten von Cornus sanguinea und C. stolonifera) vor allem Gräser wie Rutenhirse (Panicum virgatum) und Japanwaldgras (Hakonechloa macra). Während einige Pflanzen, die in den vergangenen Jahren ergänzt worden, ihre Aufgabe schon sehr gut erfüllen, wie z.B. Entenschnabel (Lysimachia clethroides) und Kaukasus-Beinwell (Symphytum grandiflorum), brauchen andere noch Anlauf (Carex-Auslesen und Epimedium-Hybriden).

Insgesamt erweist sich die Bepflanzung trotz diversem Stress als ausreichend resistent – selbst längere Trockenperioden im Wurzelbereich der Rosskastanie können die nun hier positionierten Pflanzen überstehen. Zum Rest der Pflanzung fällt dieser Bereich natürlich deutlich ab (siehe Bild unten).

Der Fokus in der Pflege muss (weiterhin) in der Ausbildung eine ruhigen, „starken“ Kantenbepflanzung und der Ausbreitungskontrolle von ungewollten Pflanzen liegen, allen voran von Ausläufern des Rotlaubigen Götterbaums (Ailanthus altissima ‘Purple Dragon‘) und der Goldrute (Solidago canadensis).

PS.: Bei der diesjährigen Projekt-Dokumentation begleitete mich ein Team von MDR-Garten. Der Sendetermin und Link zur Mediathek werden später hier veröffentlicht.